Unterschiede zwischen wasserdicht & wasserfest
Wenn du regelmässig draussen unterwegs bist – sei es beim Wandern, Bergsteigen, Skitourengehen oder im Alltag – spielt die richtige Bekleidung eine entscheidende Rolle. Besonders bei wechselhaftem Wetter stellt sich oft die Frage: Welche Kleidung hält wirklich trocken? In diesem Beitrag erfährst du den Unterschied zwischen wasserdicht, wasserfest und wasserabweisend, welche Rolle die sogenannte Wassersäule spielt und worauf du beim Kauf deiner Ausrüstung achten solltest.
Was bedeuten wasserdicht, wasserfest und wasserabweisend?
Die Begriffe klingen ähnlich, doch sie bezeichnen unterschiedliche Schutzstufen gegen Nässe. Hier eine kurze Übersicht:
Wasserabweisend: Kleidung mit wasserabweisender Eigenschaft lässt Wassertropfen zunächst abperlen. Die Oberfläche ist mit einer Imprägnierung versehen – meist eine sogenannte DWR (Durable Water Repellent). Diese Wirkung lässt jedoch mit der Zeit nach und schützt nur bei leichtem Regen oder Nieseln.
Wasserfest: Der Begriff wasserfest ist nicht klar definiert, wird aber zumeist für Produkte verwendet, die eine gewisse Resistenz gegenüber Nässe aufweisen – ohne vollständig wasserdicht zu sein. Meist sind das Softshelljacken oder Outdoor-Hosen, die leichten Regen abhalten, bei starkem Regen aber durchnässen können.
Wasserdicht: Ein Kleidungsstück gilt als wasserdicht, wenn es bei starkem und anhaltendem Regen zuverlässig trocken hält. Dies wird durch spezielle Membranen wie GORE-TEX Pro , die verschiedenen DRY Technologien von Mammut oder Pertex® Shield erreicht, die Regenwasser vor dem Eindringen abhalten, aber Schweiss nach aussen entweichen lassen. Zusätzlich sind Nähte, Reissverschlüsse und Übergänge versiegelt, um das Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern.
Die Wassersäule: Wie misst man Wasserdichtigkeit?
Die sogenannte Wassersäule gibt an, wie viel Wasserdruck ein Material aushält, bevor Wasser durch das Gewebe dringt. Die Angabe erfolgt in Millimetern und basiert auf einem genormten Labortest.
5.000 mm: ausreichend fĂĽr Alltag und leichten Regen
10.000 mm: guter Schutz bei mässigem Regen und kurzen Schauern
15.000–20.000 mm: ideal für längere Bergtouren und stärkeren Regen
25.000 mm und mehr: geeignet fĂĽr extreme Bedingungen (Expeditionen, Eisklettern)
Wichtig: Die reine Wassersäule ist nur ein Teil des Ganzen. Entscheidend ist, ob auch die Nähte getapt, die Reissverschlüsse abgedichtet und die Passform funktional gestaltet sind.
Wasserdichte Materialien in der Praxis: Hardshell vs. Softshell
Wie unterscheiden sich verschiedene wasserdichte Technologien im Einsatz – und welche Technologie eignet sich wann am besten? In diesem Abschnitt zeigen wir dir, wie Hardshell- und Softshellmaterialien aufgebaut sind, was sie leisten und wie sich die gängigen Membranen wie GORE-TEX®, Pertex® Shield und Mammut DRY voneinander unterscheiden.
GORE-TEX®, Pertex® Shield und Mammut DRY im Vergleich
Damit du die Unterschiede bei den Membran-Eigenschaften besser verstehst, lohnt sich ein genauerer Blick auf die drei gängigen Varianten, die Mammut in seinen wasserdichten Jacken verwendet:
GORE-TEX®: Diese Membran ist bekannt für ihre früher mikroporöse, heute allerdings auch hydrophile Struktur, die Regen und Wind zuverlässig abweist, dabei aber gleichzeitig atmungsaktiv bleibt. Die Poren sind 20.000-mal kleiner als ein Wassertropfen, lassen aber Schweissdampf entweichen. GORE-TEX® kommt besonders bei Jacken für Bergsteigen, Skitouren oder im Hochgebirge zum Einsatz – dort, wo extremer Wetterschutz gefragt ist.
Pertex® Shield: Diese Technologie kombiniert eine wasser- und winddichte Membran mit hoher Atmungsaktivität. Sie ist leichter als GORE-TEX® und eignet sich dadurch besonders gut für minimalistische Touren, Trailrunning oder Fast Hiking. Trotz des geringen Gewichts bietet Pertex® Shield zuverlässigen Schutz bei schlechtem Wetter.
Mammut DRY: Die hauseigene Membran-Technologie von Mammut bietet eine Wassersäule von mindestens 10.000 mm und ist in drei Varianten verfügbar: DRY Tour, DRY Active und DRY Expedition. Je nach Einsatzbereich bietet sie die passende Balance aus Schutz, Gewicht und Atmungsaktivität. Besonders im Bereich der Performance-Ausrüstung ist Mammut DRY eine nachhaltige und funktionale Wahl.
In der Outdoorwelt begegnen dir vor allem zwei Arten von Funktionsjacken: Hardshells und Softshells.
Hardshell – der kompromisslose Wetterschutz
Hardshelljacken sind der Klassiker bei Wind und Wetter. Sie bestehen aus robustem Aussenmaterial und einer wasserdichten Membran, z. B. GORE-TEX®, Mammut DRYtechnology oder Pertex® Shield. Sie sind absolut winddicht, dauerhaft wasserdicht und gleichzeitig atmungsaktiv.
Mammut bietet hier verschiedene Varianten:
Mammut DRY Tour : für klassische Wanderungen und Trekkingtouren
Mammut DRY Active : ideal für hochintensive Bergaktivitäten mit Fokus auf Gewicht und Funktion
Mammut DRY Expedition : für extreme Bedingungen mit maximaler Performance
Besonders praktisch: Viele Modelle bringen Features wie UnterarmbelĂĽftung, helmkompatible Kapuzen und ergonomische Schnitte mit.
Softshell – für mehr Bewegungsfreiheit und Komfort
Softshelljacken sind in der Regel nur wasserabweisend oder leicht wasserfest – sie haben meist eine Membran, aber keine versiegelten Nähte zugunsten höherer Atmungsaktivität und Flexibilität. Bei trockenen, kalten Bedingungen oder bei intensiven Aktivitäten bieten sie eine gute Kombination aus Schutz und Komfort. Für lange Regenschauer sind sie jedoch nur bedingt geeignet.
Die richtige Wahl für deine Aktivität
Wann solltest du zu einer Hardshell greifen – und wann reicht eine wasserfeste oder wasserabweisende Alternative? Ein Überblick:
Einsatzbereich | Empfohlener Schutz |
Stadt & Alltag | wasserabweisend oder leicht wasserfest |
Tageswanderung | wasserdicht (je nach Wetterprognose) z. B. Mammut DRY Tour |
Hochtour / Klettersteig | wasserdicht (mind. 15.000 mm) |
Skitour / Schneeschuh | wasserdicht, atmungsaktiv, robust z. B. Mammut DRY Active und Mammut DRY TOUR |
Expedition / Eisklettern | Hardshell, max. Wassersäule z. B. GORE-TEX® Pro und Mammut DRY Expedition |
Pflege & Imprägnierung – so bleibt deine Kleidung funktional
Damit wasserdichte Kleidung dauerhaft Schutz gewährleistet, ist regelmässige Pflege wichtig. Denn Schmutz, Schweiss und Abrieb setzen der Imprägnierung zu und verstopfen die Poren der Membran.
Waschen
Vor dem Waschen die Waschmaschine einmal leer laufen lassen, um Rückstände von Weichspüler oder Pulverwaschmittel zu entfernen.
Immer gemäss Pflegeetikett waschen.
FlĂĽssigwaschmittel fĂĽr Funktionsbekleidung verwenden (kein Pulverwaschmittel).
Kein Weichspüler oder Bleichmittel verwenden – sie können die Membran zerstören und die Atmungsaktivität verringern.
Schonwaschgang mit niedriger Schleuderzahl (max. 800 U/min) verwenden.
Imprägnierung auffrischen
Nach mehreren Wäschen oder wenn das Wasser nicht mehr von der Jacke abperlt, solltest du die Imprägnierung erneuern:
Nutze ein DWR-Impraegnierspray (z. B. auf Wasserbasis), das speziell für Funktionskleidung geeignet ist.
Gleichmässig auf die saubere, leicht feuchte Jacke aufsprühen.
Durch Waerme aktivieren: Entweder im Trockner bei niedriger Temperatur oder mit einem BĂĽgeleisen (mit Tuch dazwischen) behandeln.
Genauere Informationen dazu findest du in unserem Beitrag ĂĽber die richtige Pflege von Hardshell-Jacken mit GORE-TEX Membran.
Verlass dich auf den richtigen Schutz
Wasserabweisend, wasserfest oder wasserdicht – die Unterschiede machen sich im Outdoor-Einsatz deutlich bemerkbar. Wenn du regelmässig in den Bergen oder bei schlechtem Wetter unterwegs bist, solltest du auf hochwertige Materialien und eine hohe Wassersäule achten. Hardshelljacken mit GORE-TEX®, Pertex® Shield oder Mammut DRY-Membran bieten dir dabei zuverlässigen Schutz, selbst unter extremen Bedingungen.
Mit der richtigen Pflege und Imprägnierung bleibt deine Ausrüstung dauerhaft leistungsfähig – und du bleibst trocken, egal was das Wetter macht.