Was gehört in ein Erste-Hilfe-Set fürs Wandern? » Infos
Die Essentials: Was im Erste-Hilfe-Set nicht fehlen darf
Selbst wenn du das Gewicht deines Rucksacks beim Wandern möglichst gering halten solltest, ist es wichtig, beim Inhalt deines Erste-Hilfe-Sets nicht zu sparen. Damit du im Notfall gut gerüstet bist, sollte deine Wander-Apotheke unbedingt die folgenden Utensilien enthalten:
Pflaster in verschiedenen Grössen müssen immer mit ins Set – ideal für kleinere Schnitt- und Schürfwunden. Auch Blasenpflaster sind bei längeren Touren ein Muss. Tipp: Inkludiere auch hypoallergene Pflaster, falls jemand aus deiner Gruppe eine Pflasterallergie hat.
Sterile Kompressen (ohne Klebefläche) sind wichtig zur Behandlung von grösseren, offenen Wunden. Am besten mehrere Stück in verschiedenen Grössen, z. B. 5 x 5 cm, 7 x 7 cm oder 10 x 10 cm.
Heftpflaster (am besten als Rolle) sind vielseitig einsetzbar, etwa zum Fixieren von Kompressen.
Desinfektionsmittel beugt Infektionen bei der Wundversorgung vor. Kleine Desinfektionsfläschchen (ca. 50 bis 100 ml) sind besonders handlich.
Elastische Verbandsbinden zum Stabilisieren verstauchter Gelenke oder zur Fixierung von Wundauflagen.
Wundnahtstreifen helfen, kleinere klaffende Wunden zu schliessen. Sie sind einfach anzuwenden und verhindern, dass sich die Wunde weiter öffnet.
Tapepflaster kann zur Stabilisierung von Gelenken, z. B. bei verstauchten Knöcheln, verwendet werden. Es eignet sich auch zur Fixierung von Verbänden, wenn andere Pflaster nicht haften. Am besten eignet sich eine Rolle unelastisches und hautfreundliches Tape.
Ein Dreieckstuch kann zur Ruhigstellung eines verletzten Arms oder Schulterbereichs oder auch als Druckverband verwendet werden.
Schmerztabletten (z. B. Ibuprofen oder Paracetamol) gehören zur Grundausstattung – sie helfen zuverlässig bei Kopf-, Zahn- oder Gelenkschmerzen und lindern auch Entzündungen oder Fieber. Für den Ernstfall kann es sinnvoll sein, zusätzlich ein stärkeres, verschreibungspflichtiges Medikament mitzuführen – natürlich nur nach ärztlicher Absprache.
Eine Alu-Rettungdecke kann im Notfall entscheidend sein. Ob bei plötzlicher Unterkühlung, Schock oder einem Wetterumschwung: Sie hilft, die Körpertemperatur zu stabilisieren und beugt einem Wärmeverlust vor. Sie bietet auch bei starker UV-Strahlung zuverlässigen Schutz.
Schere und Pinzette sollten in keinem Set fehlen. Die Schere dient dem Zuschneiden von Verbänden oder Pflastern, die Pinzette ist perfekt, um Splitter, Dornen oder andere Fremdkörper zu entfernen. Beide sollten klein, robust und rostfrei sein – idealerweise in einer abgerundeten Ausführung, um Verletzungen zu vermeiden.
Einweghandschuhe schützen dich und andere vor Infektionen, besonders bei Kontakt mit Blut oder anderen Körperflüssigkeiten. Wenn du oder jemand aus deiner Gruppe gegen Latex allergisch ist, solltest du auch unbedingt ein latexfreies Paar dabei haben.
Eine Zeckenzange ist besonders bei Touren in waldreichen oder grasbewachsenen Gebieten wichtig. Sie ermöglicht das sichere und vollständige Entfernen von Zecken.
Persönliche Medikamente wie z. B. Mittel gegen Allergien (Epipen und Co.), Asthma-Sprays, Schilddrüsenpräparate oder regelmässig einzunehmende Tabletten zählen ebenfalls zu den Essentials. Gerade unterwegs – fernab von Apotheken oder ärztlicher Hilfe – kann es entscheidend sein, diese dabei zu haben. Auch bei Tageswanderungen gilt: Lieber mitnehmen, als später in Schwierigkeiten geraten.
Wenn du ein fertig zusammengestelltes Set suchst, findest du bei Mammut das First Aid Kit Light für Tagestouren oder das umfangreichere First Aid Kit Pro .
Tipp: Wirf auch einen Blick auf unsere Packliste fürs Wandern – dort findest du kompakt und übersichtlich, was du neben den Erste-Hilfe-Basics sonst noch dabei haben solltest, um dein Outdoor-Abenteuer rundum geniessen zu können.
Erste-Hilfe-Set für mehrtägige Wanderungen & Trekkingtouren
Je länger du unterwegs bist, desto umfangreicher sollte die Ausstattung deines Erste-Hilfe-Sets sein – insbesondere bei anspruchsvollen Expeditionen abseits der Zivilisation. Neben der Grundausstattung empfiehlt es sich daher, auf mehrtägigen Touren Folgendes dabeizuhaben:
Medikamente gegen Magen-Darm-Beschwerden, wie z. B. Mittel gegen Durchfall, Verstopfung, Völlegefühl und Bauchkrämpfe.
Sonnencreme mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens SPF 30, besser noch SPF 50, schützt zuverlässig vor schädlicher UV-Strahlung, vor allem bei Hochtouren.
Elektrolyte (in Form von Pulver oder Tabletten) sind wichtig, um den FlĂĽssigkeits- und Mineralstoffhaushalt nach starkem Schwitzen oder Durchfall wieder auszugleichen.
Ein Insektenschutzmittel beugt Mückenstichen vor. (Bei Bedarf ergänzt eine Malariaprophylaxe die Vorsorge in betroffenen Regionen.)
Eine Wundsalbe oder eine antiseptische Creme gehört ins Set, um Entzündungen bei kleinen Verletzungen vorzubeugen oder bereits entzündete Wunden zu behandeln.
Erkältungsmedikamente sollten nicht fehlen, um bei Schnupfen, Halsschmerzen oder leichtem Fieber schnell reagieren zu können.
Ein rezeptpflichtiges Antibiotikum nach ärztlicher Rücksprache, falls du in Regionen mit eingeschränkter medizinischer Versorgung unterwegs bist.
Tabletten oder Wasserfilter zur Wasserdesinfektion helfen, unsicheres Trinkwasser unterwegs zu reinigen und so Magen-Darm-Erkrankungen vorzubeugen
Kleine Hilfsmittel wie ein Fieberthermometer, sterile Einmalspritzen und Wattestäbchen sind praktische Helfer bei der Erstversorgung.
Ein laminierter Zettel mit wichtigen Notfallnummern und Infos zur Umgebung sorgt dafĂĽr, dass du im Ernstfall schnell die richtigen Kontakte griffbereit hast.
Ein Zettel mit Informationen zu Vorerkrankungen, Allergien und der Blutgruppe kann im Notfall auch lebensrettend sein.
Wie sollte das Erste-Hilfe-Set transportiert werden?
Dein Erste-Hilfe-Set sollte in deinem Rucksack gut erreichbar und sicher verstaut sein – idealerweise in einem separaten, gekennzeichneten Beutel oder Organizer in einem dafür vorgesehenen Fach. So bleibt der Inhalt trocken und geschützt – denn Feuchtigkeit kann Pflaster, Verbände und Medikamente unbrauchbar machen.
Wichtig: Achte auch darauf, dass das Set möglichst weit oben im Rucksack ist, damit du es im Notfall schnell zur Hand hast. Neben der wasserdichten Verpackung spielt auch die Wahl des richtigen Wanderrucksacks eine wichtige Rolle. Denn ein guter Rucksack bietet nicht nur genügend Platz, sondern bewahrt dein Erste-Hilfe-Set durch stabile Fächer und wetterfeste Materialien auch vor Nässe und Beschädigungen.
Wichtige Tipps fĂĽr den Ernstfall
Im Notfall zählt jede Sekunde – egal, ob bei einem kleinen Unfall oder einer ernsteren Verletzung auf der Wanderung. Gut vorbereitet zu sein und zu wissen, wie man richtig reagiert, kann solche Situationen jedoch deutlich entschärfen. Mit ein paar wichtigen Tipps behältst du auch in stressigen Momenten den Überblick:
Ruhe bewahren: Auch wenn es schwierig ist, hilft es enorm, einen kühlen Kopf zu bewahren. So kannst du klar denken, die Situation besser einschätzen und angemessen reagieren. Wichtig: Tief durchatmen.
Notruf absetzen: Ist die Situation sehr ernst, solltest du möglichst schnell den Rettungsdienst alarmieren. Nenne dabei deinen genauen Standort – idealerweise mit GPS-Koordinaten oder markanten Wegpunkten – und beschreibe die Verletzungen oder Probleme klar und präzise.
Erste Hilfe leisten: Wende grundlegende Erste-Hilfe-Massnahmen an – z. B., indem du Blutungen stoppst, die Atemwege frei machst oder jemanden in die stabile Seitenlage bringst.
Signale setzen: Falls du auf Hilfe wartest oder deine Position markieren möchtest, ist eine Signalpfeife oder eine Rettungsdecke praktisch. Mit lauten Pfeiftönen oder reflektierenden Flächen kannst du Rettungskräfte auf dich aufmerksam machen.
Eigene Sicherheit gewährleisten: Bevor du anderen hilfst, achte darauf, dass du dich nicht selbst in Gefahr bringst. Sorge dafür, dass du und die verletzte Person vor weiteren Gefahren wie Absturz, Kälte oder Unwetter geschützt seid.
Sicher und entspannt unterwegs – mit der richtigen Vorbereitung
Ein gut gepacktes Erste-Hilfe-Set ist die Grundlage für mehr Sicherheit auf jeder Wanderung. Wichtig ist dabei nicht nur die Auswahl der Utensilien, sondern auch deren richtige Anwendung und der sichere Transport. Wer gut vorbereitet ist, kann seine Tour entspannter geniessen – und das Risiko von Problemsituationen deutlich reduzieren. Wichtig: Behalte unbedingt die Haltbarkeit der einzelnen Erste-Hilfe-Materialien im Blick und tausche abgelaufenes oder beschädigtes Zubehör rechtzeitig aus, um die einwandfreie Funktion und Sicherheit deines Sets jederzeit zu gewährleisten.
Und wenn du mehr darüber wissen möchtest, wie man eine Wandertour am besten plant, welche Verpflegung du auf Wanderungen dabei haben solltest oder wie man eigentlich fürs Wandern trainiert, findest du in den Mammut Guides & Stories Tipps rund um Outdoor-Abenteuer. Bereit für die nächste Tour?