Wie packt man einen Rucksack richtig?
04/25

Passende Wanderausrüstung besorgt, Route geplant – gleich kann es losgehen. Zuvor muss nur noch alles im Rucksack verstaut werden. Doch was gibt es dabei zu beachten? Wie packt man am effizientesten und leichtesten? Und wieso ist das überhaupt wichtig? Hier erfährst du alles, was du wissen musst.
Warum ist es wichtig, den Rucksack richtig zu packen?
Wenn du schon einmal mit vollgepacktem Rucksack auf dem Rücken längere Zeit unterwegs warst, weisst du: Das kann ungemütlich und anstrengend werden. Mit der richtigen Packtechnik ist es allerdings möglich, hier noch einiges an Komfort und Effizienz herauszuholen. Denn ein falsch gepackter Rucksack kann zu einem Ungleichgewicht führen, das das Tragen erschwert und im schlimmsten Fall sogar zu gesundheitlichen Problemen wie Rückenschmerzen, Verspannungen oder Verletzungen führen kann. Ausserdem ist ein gut gepackter Rucksack kompakt und stabil, wodurch du an Bewegungsfreiheit gewinnst und das Risiko minimiert wird, an engen Stellen oder in schwierigem Gelände hängen zu bleiben. Und: Du hast wichtige Gegenstände schnell bei der Hand, ohne zuvor alles ausräumen zu müssen. Das spart Zeit und Nerven, besonders in Situationen, in denen schnelles Handeln erforderlich ist – bei plötzlichen Wetterumschwüngen oder unerwarteten Notfällen etwa. Darüber hinaus bleibt dein Hab und Gut mit der richtigen Packtechnik unterwegs sicher und unbeschädigt. Egal, ob hochwertige Outdoorausrüstung, teure Elektronik oder mit Liebe vorbereitete Snacks: Alles kommt sicher an.
Kurzum: Ein richtig gepackter Rucksack macht deine Outdoor-Abenteuer angenehmer und sicherer.


Wie verteilt man das Gewicht optimal im Rucksack?
Um einen Rucksack also richtig zu packen, gilt es, folgende Grundprinzipien zu befolgen:
Leichte Gegenstände unten
Grosse Gegenstände mit wenig Gewicht wie etwa Schlafsack, dicke Jacke & Co. sollten ganz unten ihren Platz finden. Dort sind sie nicht im Weg und erleichtern ausserdem das Umsetzen des nächsten Punktes:
Schwere Gegenstände nahe am Rücken
Die schwersten Gegenstände wie Zelt, Trinkflasche, Proviant etc. finden im mittleren Bereich des Rucksacks nahe am Rücken ihren Platz. In dieser Position wird ihr Gewicht möglichst gleichmässig über deinen Rücken verteilt, was die Schultern entlastet und verhindert, dass deine Ladung dich aus dem Gleichgewicht bringt.
Wichtig: Packst du für eine Wanderung in ebenem Gelände, sollte der Schwerpunkt deines Gepäcks im Bereich des oberen Rückens bzw. der Schultern liegen. So wird die leicht nach vorne gebeugte Gehbewegung unterstützt, ohne dass dich das Gewicht nach unten oder hinten zieht. Planst du, zu steigen oder zu klettern, sollte der Schwerpunkt des Kletterrucksacks dagegen etwa in der Mitte deines Rückens liegen. So sind deine Arme und Schultern, die du hier zur Fortbewegung brauchst, unbelastet und nach allen Seiten beweglich.
Mittelschwere Gegenstände in die Mitte
Den übrigen Mittelteil des Rucksacks füllst du mit mittelschweren Gegenständen auf – das können etwa Kleidung, Schuhe, Kosmetika oder grössere Elektrogeräte wie z.B. ein Laptop sein. Das unterstützt die Stabilität der Ladung und verhindert, dass der Rucksack zu schwer nach oben oder unten zieht.
Kleinigkeiten ganz nach oben
Kleinkram, der schnell zur Hand sein sollte, wie zum Beispiel Handy, Erste-Hilfe-Set, Geldbörse etc. packst du ganz nach oben, am besten ins Deckelfach. Andere Kleinigkeiten verteilst du auf die Seitentaschen des Rucksacks.
Ungleichgewicht vermeiden
Achte darauf, dass der Rucksack auf beiden Seiten gleichmässig beladen ist. Einseitiges Gewicht führt zu einer unnatürlichen Belastung deiner Muskeln und damit zu erhöhtem Verspannungs- und Verletzungsrisiko. Ausserdem kann dich ein Rucksack, der zu einer Seite zieht, aus der Balance bringen – beim Wandern auf abschüssigem Gelände ein absolutes No-Go!
Alles im Rucksack unterbringen
Alles, was du mitnimmst, sollte im Inneren des Rucksacks Platz finden. Bringe nur in Ausnahmefällen leichte, sperrige Gegenstände wie einen Schlafsack oder Zeltstangen aussen an.
Komprimieren und stabilisieren
Ist alles im Rucksack verstaut, nutze die Kompressionsriemen, um die Ladung festzuzurren. So stellst du sicher, dass auch bei abrupten Bewegungen nichts verrutschen und dich aus dem Gleichgewicht bringen oder den Rucksack unbequem zu tragen machen kann. Und: Ein kompakter, stabiler Rucksack fĂĽhlt sich auf dem RĂĽcken leichter an.
Gesamtgewicht beachten
Wiege deinen Rucksack ab, bevor du ihn schulterst und dich ins Abenteuer stürzt. Denn er sollte maximal ein Viertel deines eigenen Körpergewichts wiegen – so schützt du deine Rückenmuskulatur vor Überlastung und damit einhergehender Ermüdung sowie Verletzungsgefahr.

Tipps und Tricks fĂĽr das Packen eines leichten Rucksacks
Jetzt weisst du also, wo du schwere, leichte und kleine Gegenstände am besten im Rucksack verstaust. Doch was solltest du überhaupt einpacken und auf welche Gegenstände kannst du unterwegs getrost verzichten? Hier sind einige bewährte Tipps und Tricks, die dir dabei helfen, nur das Nötigste mitzunehmen:
AusrĂĽstung priorisieren
Überlege dir genau, was du wirklich brauchst und verzichte auf alles, was du “nur für alle Fälle” einpacken würdest. Am besten erstellst du eine Packliste und streichst die Gegenstände, die nicht absolut notwendig sind.
Multifunktionale Ausrüstung wählen
Setze auf Gegenstände, die mehr als einen Zweck erfüllen können. Ein Buff-Tuch kann beispielsweise als Schal, Stirnband oder Notfallbandage dienen und ein leichter, faltbarer Tagesrucksack kann auch als Kissen verwendet werden. So lässt sich die Anzahl der mitgeführten Gegenstände nochmal reduzieren.
Auf leichte Materialien setzen
Investiere in leichte, aber hochwertige Outdoor-Ausrüstung . Moderne Materialien wie Titan, Aluminium oder ultraleichte Kunststoffe können das Gewicht erheblich reduzieren.
Kleidung clever wählen
Setze auf vielseitige und schnell trocknende Funktionskleidung und behalte bei der Auswahl das Zwiebelprinzip im Hinterkopf: Kleidung, die du übereinander anziehen kannst, bietet Flexibilität bei unterschiedlichen Wetterbedingungen und reduziert die Notwendigkeit, viele Einzelstücke mitzunehmen. Überlege auch, ob du unterwegs waschen kannst – in dem Fall hast du weniger einzupacken.
Packsäcke nutzen
Packsäcke und Kompressionsbeutel sind praktische Begleiter beim Outdoorsport und auf Reisen. Sie helfen, Ordnung zu halten und möglichst viel auf kleinem Raum unterzubringen. Wasserdichte Modelle schützen deine Habseligkeiten ausserdem vor Feuchtigkeit, sei es von einem plötzlichen Regenguss, nasser Kleidung oder einer undichten Wasserflasche.
Lebensmittel rationieren
Sie sind grundlegend wichtig, brauchen aber oft den meisten Platz und bringen einiges an Gewicht in dein Gepäck: Nahrungsmittel, ganz besonders solche in Konserven oder unhandlichen Verpackungen und mit hohem Wasseranteil. Setze deshalb auf leichte, nährstoff- und energiereiche Lebensmittel wie Nüsse, Trockenfrüchte und Müsliriegel.
Wasser effizient transportieren
Informiere dich darĂĽber, wo du entlang der Route deine Wasserflasche auffĂĽllen kannst. So sparst du dir den Transport von mehreren Litern FlĂĽssigkeit. Auch Wasserfilter und Entkeimungstabletten sind im Fall des Falles leichter als mehrere gefĂĽllte Flaschen. Faltbare Wasserflaschen oder Trinkblasen sparen zudem Platz, wenn sie leer sind.
Elektronik auf das Nötigste reduzieren
Überlege, welche elektronischen Geräte du unterwegs wirklich brauchst – so kann ein Smartphone zum Beispiel Uhr, Kamera und Notizbuch vereinen. Auch Powerbank und Ladekabel sollten möglichst klein und leicht sein.
Übrigens: Falls du eine längere Reise planst, haben wir eine Checklist an Backpacking-Ausrüstung zusammengestellt, die du dabei haben solltest. Und auch zum Thema, wie viel Gewicht dein Rucksack zum Backpacking haben sollte, haben wir noch mehr Informationen für dich.
Fazit: Rucksack richtig packen
Einen Rucksack richtig zu packen, braucht Vorbereitung und Überlegung. Das ist es aber allemal wert, denn deine Sicherheit und dein Komfort profitieren davon enorm! Durch korrektes Verteilen des Gewichts, das Verstauen von wichtigen Gegenständen in leicht zugänglichen Bereichen und Reduzieren auf das Wesentliche wird das Tragen erleichtert und die Gefahr von Verletzungen minimiert. Dabei helfen schlaue Packstrategien, multifunktionale Ausrüstung und die Verwendung leichter Materialien, das Gesamtgewicht zu verringern. Und hast du es einmal gemacht, geht es danach auch gleich viel leichter von der Hand. In diesem Sinne: Geniess die Zeit draussen im wahrsten Sinne des Wortes unbeschwert.
